5. Mai 1923 Junkers

„Im Mai [1923] brachten die ungarischen und italienischen Blätter ausführliche Berichte über den Flug des Bischofs Johann Graf Mikes nach Rom zur Audienz beim Papste. Es handelt sich hierbei um eine bemerkenswerte Sonderleistung der der Betriebs-Gemeinschaft der Trans-Europa-Union angehörenden Aeroexpress R.T., Budapest.

Das Flugzeug H.-MACE der ungarischen Gesellschaft flog am 5. Mai vom Budapester Flughafen Matyasföld unter Führung des Direktors Pepi Maier nach Szombathely (Stein am Anger), um dort die Fluggäste aufzunehmen.

Bischof Graf Mikes mit seinem Sekretär Dr. Palkö und der Flugzeugbesatzung vor der F 13 mit der Kennung H-MACE

Am folgenden Tage, 12 Uhr mittags, startete der Junkers-Eindecker mit dem Bischof und seinem Sekretär, Dr. Palkö, als Fluggästen in Szombathely und traf nach 2½ stündigem Fluge über die österreichischen Alpen in Udine ein. Der Bischof von Udine hatte sich mit zahlreichem Gefolge zur Begrüßung der ungarischen Gäste auf dem Flugplatz eingefunden.

Am 8. wurde der Flug fortgesetzt. Der Start in Udine erfolgte um 7 Uhr morgens, die Landung auf dem Flugfelde Francesco Baracca bei Rom um 1 Uhr mittags. Auch hier wurde der Bischof und sein Begleiter auf das gastfreundlichste aufgenommen.

Zu der Audienz beim Papste wurde auch der Flugzeugführer zugelassen. Ein kleiner Verstoß gegen die Etikette – der Flugzeugführer hatte keine zu einem Salonanzug passende Kravatte – wurde auf den Hinweis Maiers, daß er kein Diplomat, sondern Pilot sei, nachgesehen. Der Papst zeigte großes Interesse für das Flugwesen, segnete das Flugzeug und spendete eine Plakette des hl. Christoph, die dann in der Kabine des Flugzeuges angebracht wurde. Der Junkers-Eindecker erregte überall großes Aufsehen, in Udine geradezu Begeisterung; in Rom begab sich auch der Kommandant der italienischen Fliegertruppe inkognito auf den Flugplatz, um das Flugzeug zu besichtigen.

Am 14. Mai, 6 Uhr morgens, wurde bei strömendem Regen der Rückflug angetreten. Dank günstigen Windes dauerte der Flug bis Udine, teilweise über das Adriatische Meer, nur 3½ Stunden. Am nächsten Tage traf der Bischof und Dr. Palkö wieder wohlbehalten in Szombathely ein. Über die Annehmlichkeiten der Luftreise war Bischof Graf Mikes voll des Lobes.“

Angelika Hofmann

Oben

Quelle: Junkers-Luftverkehr Nachrichtenblatt. Sammelausgabe 1923. – 2. Aufl. – München, Berlin: Pflaum, ca. 1924.

TEILEN
Contact

Museen & Galerien.

Über die JUNKERS Medienkanäle sorgen wir für interessante, spezielle und grundlegende Informationen über Hugo Junkers.

Ausstellungen

Junkers Ausstellungen

Contact